Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf eine wichtige Angelegenheit lenken, die die Zukunft der Physiotherapie in der Schweiz betrifft.

In den letzten 25 Jahren hat sich die Tarifsituation für Physiotherapeuten kaum verändert, während die Lebenshaltungskosten unaufhaltsam gestiegen sind. Dieser Stillstand gefährdet nicht nur die finanzielle Stabilität unserer Praxen, sondern auch die Qualität der Therapie, die wir Ihnen bieten können.

Die finanzielle Herausforderung für Physiotherapiepraxen

Unsere Arbeit wird durch einen Tarifvertrag geregelt, der seit einem Vierteljahrhundert nahezu unverändert ist. Eine Therapiesitzung, wie beispielsweise eine allgemeine Therapie, wird zwischen 48 und 53 Franken pro Sitzung vergütet (abhängig vom Kanton). Doch bedenken Sie, dass von diesem Betrag noch Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Infrastruktur, Material, IT, Reinigung und vieles mehr abgezogen werden müssen. Es ist bedauerlich, dass Physiotherapeuten weniger pro Stunde verdienen als andere Berufe wie Maniküre-Fachleute oder Handwerker.

Darüber hinaus bleibt die administrative Arbeit, die ausserhalb der direkten Patientenversorgung anfällt, grösstenteils unbezahlt. Beispielsweise erhalten wir keine Vergütung für Berichte an Ärzte. Dies führt dazu, dass viele Praxen mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen und nicht in die Infrastruktur, Weiterbildungen und das Personal investieren können.

Die Auswirkungen auf Patienten

Die Auswirkungen dieses unveränderten Tarifvertrags sind nicht nur für Physiotherapeuten spürbar, sondern auch für Sie, unsere geschätzten Patienten. Die Wartezeiten bis zum Beginn Ihrer Therapie werden länger, da immer mehr gut ausgebildete Physiotherapeuten aus finanziellen Gründen den Beruf aufgeben. Dies hat zur Folge, dass die therapeutische Qualität leidet und das Angebot schrumpft.

Wie wird die Physiotherapie finanziert?

Die Finanzierung der Physiotherapie erfolgt über die Krankenkassen. In den letzten zehn Jahren haben sich die Kosten für die Physiotherapie verdoppelt, hauptsächlich aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung und der nachgewiesenen Effizienz der Physiotherapie. Dennoch trägt die Physiotherapie nur einen geringen Teil, nämlich 3,6%, zu den Gesundheitskosten in der Schweiz bei, während die Verwaltungskosten der Krankenkassen 5% ausmachen.

Was der Bundesrat plant und was wir fordern

Leider hat der Bundesrat im August einen Tarifeingriff vorgeschlagen, den wir entschieden ablehnen. Dieser Vorschlag sieht längere Sitzungsdauern vor und verlangt mehr Aufwand für den gleichen Ertrag. Die Konsequenzen wären weiterhin Lohnkürzungen, Umsatzeinbussen für Physiotherapiepraxen, längere Wartelisten und eine Beeinträchtigung der Qualität der physiotherapeutischen Versorgung.

Wir Physiotherapeuten setzen uns für eine faire Entlohnung ein, die unserer Ausbildung und unserer Rolle im Gesundheitswesen gerecht wird. Wir benötigen dringend einen sinnvollen Tarifvertrag, um die Wartezeiten für unsere Patienten zu verkürzen und die Qualität unserer Dienstleistungen aufrechtzuerhalten.

Ihre Unterstützung zählt!

Wir sammeln Stimmen gegen den Vorschlag des Bundesrates und bitten Sie herzlich, uns in diesem wichtigen Anliegen zu unterstützen. Geben Sie der Physiotherapie Ihre Stimme!

Füllen Sie dazu das Formular in Ihrer Praxis aus oder werden Sie online aktiv unter: www.faire-physio-tarife.ch

Gemeinsam können wir eine bessere Zukunft für die Physiotherapie in der Schweiz gestalten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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